Eine erzgebirgstypischere Landschaft als den Ortsteil Floßmühle in Borstendorf kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Steil neigen sich die Berghänge hinab in das Tal der Flöha, wo die Kraft des Wassers schon seit Urzeiten eine Mühle antreibt und die Flußebene noch Platz für die Bahnstrecke freigibt. Noch heute ist der Industrielle Schönherr zu verstehen, der nicht allein wegen der Nähe zu seiner Fabrik hier eine Villa errichtete. Auf halber Hanghöhe und nach Süden ausgerichtet war er sicherlich auch von der landschaftlich reizvollen Lage fasziniert, die ihn 1897 zum Bau des Hauses bewog.
Es entstand an der heutigen Mühlenstraße 3 ein symmetrischer Bau mit zwölf Fensterachsen und drei Vollgeschossen mit immerhin 350 Quadratmetern Grundfläche, die durch eine Mansarde abgeschlossen sind. Bereits 1945 wurde das Haus zu Mietwohnungen umgebaut, doch richtige Wohnungsabschlüsse gelangen dabei nicht. 1997 erwarb die Grundstücksgemeinschaft Ulrich und Dieter Weinsheimer sowiePeter Trieb aus Mönchengladbach das Grundstück und begann mit Planung der gesamten Umbau- und Restaurierungsmaßnahmen. Optimale Raumaufteilung, Ergänzung der bisher fehlenden Bäder und Küchen, Einbau einer Zentralheizung und Warmwasserversorgung wurden realisiert. Die historischen Werte des Hauses wurden weitgehend erhalten, so zum Beispiel die aufwendig gestalteten Stuckdecken, auch einige vorhandene Kachelöfen wurden in die neue Raumnplanung intergriert.
Die Außenfassade wurde komplett neu verputzt und ursprüngliche Profilierungen sowie zahlreiche Stuckelemente exakt wiederhergestellt. Das Dach wurde neu eingedecktund Wärmegedämmt. Besonders die fachgerechte Restaurierung des Holzanbaus war sehr aufwendig. Insgesamt wurde die gesamte Außenhülle des Gebäudes unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert und gibt optisch den ursprünglichen Zustand wieder.
In der Außenanlage wurde das vorhandene Kopfsteinpflaster aufgenommen und neu verlegt. Es bildet nun einen schönen Rahmen für das prunkvolle Schmuckstück!
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